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Geschichtliche Entwicklung von Ritschweier

 

Im Jahre 84 n. Chr. begannen die Römer mit dem Bau des Limes, und errichteten so genannte Weiler längs ihrer Versorgungstraße der ''Strada Publica'' (Bergstaße). Man kann annehmen, das es zwischen 84 und 700 n. Chr. auch zur Besiedlung des Ritschweierer Tales kam.

Im Lorscher Codex 6 + 6a schenkt Karl der Große die Gemarkung Heppenheim dem Kloster Lorsch, dabei werden der Namen ''Gunnesbach'' (Kunzenbach) vermutlich als südliche Grenze des Schenkungsgebietes erwähnt...

Der Lorscher Codex erwähnt in der - Urk. Nr. 53 die -Schenkung der Dörfer Winnenheim (Weinheim), Birkenowa (Birkenau), Gunnesbach Kunzenbach), Liebersbach, Liutershausen (Leutershausen) . . . an das Kloster Lorsch.

ist im Lorscher Codex die - Urk. Nr. 3.668 hinterlegt mit einer - Aufzeichnung der Zinserhebung: ''In Ruozelenswilre zinsen 3 Hofleute, 4 Müller, 9 frei Männer und 14 Frauen, 16 Schilling''. Das ist die erste schriftliche Erwähnung des Namens Ruozelenswilre (Ritschweier). Im 12. Jahrhundert wird auch im Lorscher Codex Urk. Nr. 3.836 der Name ''Rucelin'' (als Schuldner von 8 Käse) erwähnt. Als mögliche Namensherkunft für ''Ruozelins Weiler'' könnte so von -Ruozelin - Ruzelin - Rudolff - Rudolf - hergeleitet sein.

Übergabe des Grafenamtes im Lobdengau, zu dem Ritschweier und Oberkunzenbach gehören an dem Pfalzgrafen Ludwig. Ritschweier war damals schon zum Zentbruch Schriesheim zu zählen.

Kaiser Friedrich und der Papst lösten das Kloster Lorsch auf. Ritschweier wurde Kurmainz zugeschlagen (dem Grafen von Sayn zu Greiffenstein).

Graf Johann von Sayn sagte das Lehen auf. Erzbischohf Conrad verlieh das Lehen Kai dem Schenken Eberhard IX von Erbach.

Ritschweier mit den Odenwaldweilern Rippenweier und Flockenbach zählt mit der Zentdingstätte Großsachsen zum sogenannten ''Äpfelgacher Zent''.

Ritschweier und Kunzenbach fielen als Morgengabe Eberhards Schwiegertochter Luckarte zu.

Luckarte verzichtet nach dem Tod ihres Mannes und Wiederverheiratung auf beide Dörfer. Sie ging nach Erbach zurück.

Schenk Conrad IX von Erbach, der älteste Sohn Eberharts IX verkaufte Ritschweier und Kunzenbach an den Ritter Bernhard Kreis von Lindenfels, der sie weitergab an seinen Schwiegesohn Gerhard Forstmeister von Gelnhausen.

...sollten die Untertanen des Schriesheimer Zent dem neuen Landesherrn Kurfürst Philipp Wilhelm huldigen. Die Bewohner von Kunzenbach und Ritschweier verweigerten den Treueid, weil sie sich als Erbachsche Untertanen fühlten.

Graf Eberhard I von Erbach löste Ritschweier und Kunzenbach von Achatius von Forstmeister ein. Damit kamen die Weiler noch über 100 Jahren wieder in die Graf- schaft Erbach zurück. Erbach gehörte zum Herrschaftsbereich des Kurfürsten von der Pfalz.

Erwähnung im Zentbuch von Schriesheim. Bei der Grenzfestlegung wird unter anderm geschrieben: ''.... von dannen was in der Niderflockenbacher Gemarkung lige, wie auch so viel Cuntzenbacher und Rutschweyrer Gemarkung berühre, gehöre alles in den Äpfelbacher Centbezürck....''

Erste Aufzeichnungen über ein ''Dorfweistum'' für ''Ritschweyer und Kunzenbach''. Dies war eine erste Art von Dorferfassung.

'23. Jannary alten Calenders 1673'' Erste Aufzeichnungen über den ''derzeitigen Gräflichen Erbachschen Schultheißen zu Ritschweier - Hannss Specht''. Alle Jahre zu St. Georgi und Martins-Tag wurde Gerichtstag gehalten.

Johann Jacob Weygold von Kunzenbach war damals Gräflich Erbacher Schultheiß in Ritschweier.

Ritschweier und Kunzenbach wurden dem neu entstandenen Großherzogtum Baden zu geschlagen.

Ritschweier und Oberkunzenbach wurden dem Vogt von Rippenweier unterstellt.

Antrag der Bürger von Ritschweier um ''gnädige Erlaubnis'' zur Wahl eines eigenen Bürgermeisters und Gemeinderates.

Dem Antrag der Bürger wird nach langwierigen Verhandlungen stattgegeben und am 16. Oktober wird ein eigener Bürgermeister gewählt.

Die Gemeinde Ritschweier gab ihre Selbstständigkeit 1972 auf, um der nach Landesgesetz drohenden zwangsweisen Eingemeindung zu entgehen. Zwischen dem Oberbürgermeister Geiselmann, Weinheim und dem Bürgermeister Fritz Kippenhan wurde nach einem Bürgerentscheid der Eingliederungsvertrag geschlossen, der die fast 2000jährige Selbstständigkeit des Weilers beendete. Ritschweier mit Oberkunzenbach wurde nun ein Stadtbezirk der Stadt Weinheim.

Die freiwillige Feuerwehr Ritschweier feiert ihr 100 jähriges Bestehen.